

Der lebenslang allein stehend lebende Arnold Esche beauftragte 1907 Henry van de Velde mit dem umfassenden Um- und Ausbau seines Gutshauses in Lauterbach bei Crimmitschau, dem Jagd- und Gutshaus seiner Familie seit Mitte des 19. Jahrhunderts (1843). Dieser in hohem Maße aufwendige Umbau war Ende 1908 abgeschlossen; die zugehörige landwirtschaftliche Fläche wies die für ein Rittergut der damaligen Zeit eher bescheidene Fläche von 181 Hektar aus und war während des Besitzes durch die Familie Esche bzw. von Arnold Esche bis 1945 weitestgehend verpachtet. Arnold Esche verblieb auch nach seiner Enteignung durch die sowjetische Militäradministration um 1946/47 in Sachsen, durfte seinen früheren Besitz in Lauterbach allerdings nicht mehr betreten. Er musste vielmehr eine »Bannmeile« von 20 Kilometern im Umkreis einhalten, hielt aber dennoch Kontakt mit den ihm vertrauten Einwohnern von Lauterbach, die ihn zudem trotz eines ausdrücklichen Verbots 1967 auf ihrem Gemeindefriedhof beerdigt haben. Der früher wohlhabende Sohn einer großen Industrieellenfamilie aus Chemnitz arbeitete nach 1945 als Tagelöhner und als einfacher Arbeiter, weigerte sich aber trotz der Drangsale einer vollkommen reduzierten menschlichen Existenz bis zuletzt, seine Heimat zu verlassen
1880 |
August 3, 1880
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Chemnitz, Chemnitz, Sachsen, Germany
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1967 |
May 23, 1967
Age 86
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Reinsdorf, Zwickau, Sachsen, Germany
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